Der Weg des Heiligen Franziskus
Den Spuren des Hl. Franziskus folgend kann man Ostern in den Marken verbringen: Man fährt die unberührten Sibillini Berge entlang, durchquert faszinierende kleine Ortschaften, wie Sarnano und Amandola, und kommt an mystischen Gebetsstätten vorbei, die vom Weg des Heiligen zeugen. In Roccabruna befindet sich ein kleines Kloster, das vom poverello (dem kleinen Armen, wie der Hl. Franziskus genannt wurde) zusammen mit seinen ersten Gefährten bewohnt wurde. Gegenüber liegen, an der Spitze einer Felswand über einem Wildbauch, inmitten der Wälder und zwischen den geheimnisvollen Schluchten der Sibillini Berge, die Reste der Felsklause von Soffiano, die von später heilig gesprochenen Mönchen bewohnt war, wie dem Hl. Liberato da Loro, von dem das in der Nähe liegende Kloster, das noch heute von Mönchen bewohnt ist, seinen Namen erhielt. Die letzte Bastion der franziskanischen ursprünglichen Armut ist die Einsiedelei der Grotten der Mönche in Cessapalombo, eine der unerreichbarsten und eindrucksvollsten Felseinsiedeleien, die bekannt sind. Daraufhin kommt man durch Pontelatrave, mit der schönen, freskengeschmückte Kirche aus dem 14. Jahrhundert, dem Kloster und der Quelle, die der Hl. Franziskus hat entspringen lassen; man sieht die Burg von Beldiletto und die romanische Kirche San Giusto mit rundem Grundriss; anschließend gelangt man nach Camerino, einer malerischen herzoglichen Stadt, deren Pinakothek einen Besuch wert - unter anderen Werken wird hier ein franziskanisches Kreuz aus dem 13. Jahrhundert aufbewahrt. Man fährt dann weiter bis zum Kloster Santa Chiara, wo die Schriften der selig gesprochenen Camilla Battista da Varano aufbewahrt werden, einer außergewöhnlichen, mystischen und gebildeten Reformatorin des 15. Jahrhunderts.
Die Wallfahrtsstätte Loreto
Ein weiteres bedeutendes Glaubenszentrum in den Marken ist die Wallfahrtsstätte Loreto, wo die Marienreliquien aufbewahrt werden, die von den Kreuzrittern aus dem Heiligen Land dorthin geführt wurden. Die Geschichte des Wallfahrtsorts beginnt im 13. Jahrhundert mit dem Haus, das von der Familie der Jungfrau Maria zu Nazareth bewohnt wurde, das jahrhundertelang zu den wichtigsten Pilgerorten der katholischen Welt gehörte und von etwa 200 Heiligen und Seeligen, darunter auch zahlreichen Päpsten, besucht wurde. Zu Ostern werden feierliche Messen abgehalten und eine eindrucksvolle Darstellung des Leidenswegs Jesu inszeniert.