Urlaubstipps

Ligurien - und nicht nur Cinque Terre

Das traditionelle Ziel für den ersten Ausflug ans Meer zu Beginn der schönen Jahreszeit ist für die Bewohner der Großstädte Norditaliens Ligurien, wo viel mehr als nur ausgezeichnet ausgerüstete Strände und erstklassige Beherbergungsbetriebe geboten werden.

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Die Einzigartigkeit von Ligurien beginnt in den Bergen der Maritimen Alpen und der Apenninen, die diese nach Süden ausgerichtete halbmondförmige Gegend umschließen und schützen und die warmen, aus dem Meer hereinkommenden Ströme halten. Aus diesem Grund besitzt Ligurien das ganze Jahr über ein außergewöhnlich mildes Klima und trotz des schroffen Bodens eine üppige Flora mit den typischen Sträuchern der mediterranen Macchia, aber auch hochwachsende Bäume, die für die Alpenflora typisch sind. Von der Ginster bis zur Myrte,  vom Westlichen Erdbeerbaum zur Steineiche, vom wilden Olivenbaum zur Seekiefer und der seltenen Aleppo-Kiefer, zwischen denen spontan wachsende Sträucher, wie Thymian, Lorbeer und Rosmarin angesiedelt sind. Zu der bereits reichen ansässigen Flora kamen im Laufe der Jahrhunderte die Arten hinzu, die vom Menschen eingeführt wurden, der trotzig gegen die schroffen Hänge kämpfte, und Weinreben, Olivenbäume, Obstbäume und Zitrusgewächse, vor allem Zitronenbäume, anpflanzte, wobei auch die großen Blumenkulturen nicht vergessen werden dürfen, die der Riviera ihren Namen gaben.

Von der Provinzhauptstadt Genua zu den berühmten Cinque Terre ist das Landesinnere faszinierend, reich an Farben, Düften und Aromen, perfekt für einen entspannenden Aufenthalt in der Stille eines Landes, das sich im Frühling von seiner schönsten Seite zeigt. Die Landschaft kann dann sanft aber auch schroff zur Küste hin abfallen, die hoch, felsig und zerrissen sein kann, wie die der Riviera di Levante, oder flacher, sanfter und teilweise sandig wie die der Riviera di Ponente.

Osterferien in Ligurien – von Osten nach Westen

Cinque Terre und der Golf der Poeten
Es gibt nichts Eindrucksvolleres als vom äußersten Osten in Ligurien (Levante) anzukommen: Cinque Terre, fünf kleine Dörfer am Meer: Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore, ein Gebiet, das 1997 zum UNESCO-Weltkultur-Erbe erklärt wurde
und das zu Fuß auf der berühmten «Via dell'Amore» und entlang der Wege des Nationalparks erkundet werden kann. Die spektakulärste Anreise ist zweifellos die per Schiff, mit dem man  von Levanto, Portovenere, Lerici oder La Spezia ablegen kann.  Es wäre tatsächlich schade, auf die anderen Schätze dieser außerordentlichen Gegend zu verzichten, beginnend beim Golf der Poeten, einer Meerenge, die von Lerici bis Portovenere reicht und zwischen zwei Vorgebirgen eine Landschaft umfasst, in die sich Shelley, Byron, Petrarca und Montale dank ihrer Naturszenarien und nicht zu versäumenden kleinen Dörfer wie Fiascherino und  Tellaro verliebten.

Von Portofino nach Genua
Auf der Weiterreise nach Osten verdient der berühmte Antiquitätenmarkt von Chiavari unter den Bogengängen im Hauptplatz ein Augenmerk; weiter ostwärts gelangt man nach Portofino, dem berühmtesten Ort des Golfs von Tigullio. Auch hier ist der Meerweg der günstigste, und zwar von Santa Margherita aus, jedoch nicht ohne sich zuvor mit einem erfahrenen Führer die Abtei Cervara angeschaut  und die Ruhe  genossen zu haben,  die seit uralten Zeiten in ihren Gärten und Kreuzgängen  zu herrschen scheint. Wenn man in Portofino eine Pause einlegt, kann man in die Natur des gleichnamigen Parks mit seinen wunderschönen Wegen eintauchen, oder aber einen Bootsausflug zur  faszinierenden Bucht San Fruttuoso mit der spektakulären, vom Fonds für die Italienische Umwelt (FAI) restaurierten Abtei reservieren. Man kann auch mit dem Boot von Camogli nach San Fruttuoso fahren: In diesem Fall  lohnt es sich, einige Zeit vor Ablegen des Boots in  Camogli anzukommen  und einen Spaziergang durch die Gässchen zu machen.
Ein Stopp in Recco ist obligatorisch, um dort die ausgezeichnete Focaccia mit Käse zu kosten, eine Vorzüglichkeit, die man warm mit einem Blick aufs Meer genießen sollte.
Die Riviera di Levante endet mit der Provinzhauptstadt Genua mit dem hochinteressanten Aquarium, ihrem reichen kulturellen Leben mit Ausstellungen und Museen, und dem Meer von Boccadasse.

Die Riviera di Ponente und die Blumenriviera
Die Riviera di Ponente ist perfekt für diejenigen, die sich nach Sonne und Meer sehnen, aber auch für die Familien mit Kleinkindern.  Von Varazze bis Alassio ist die Küste eine Kette von  langen, voll ausgerüsteten, kindgerechten Stränden - man hat nur die Qual der Wahl. Die faszinierende Ortschaft Alassio bietet außer der Verführung zu exklusivem Shopping mit zahlreichen Schaufenstern im „Budello” (Einkaufsgassen) und dem lebhaften Nachtleben, das seinen Boom in den 50er und 60er  Jahren mit dem Caffè Roma und seinem „Muretto“  erlebte, die  von berühmten Gästen und Kinostars besucht waren, auch ganzjährig die Möglichkeit zum „Pescaturismo”, ein Urlaubsvergnügen der besonderen Art, wobei man die Möglichkeit hat, den Alltag eines Fischers mitzuerleben. In einem der unzähligen Restaurants am Meer sollte man  unbedingt  den Schwertfisch auf Ligurische Art mit Sardellen, Oliven, Tomaten, Pinienkernen und Basilikum kosten.
Die Gegend von Imperia ist schließlich das Grenzgebiet, dessen Meer von der berühmten Blumenriviera umfasst wird. Hier sind die Botanischen Gärten der Villa Hanbury, gegenüber dem Vorgebirge der Mortola im Gebiet von Ventimiglia, nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt, einen Besuch wert.
Auch das Landesinnere von Imperia hat einiges zu bieten: Alte sagenumrankte Orte, wie Triora, „der Ort der Hexen”, Bussana, mit seinen Künstlerläden, und der geschichtsreiche Ort Dolceacqua, mit seiner Brücke, die von Monet als „Juwel der Leichtigkeit” bezeichnet  wurde.

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