Der Weg in Kürze
Haben Sie einen ganzen Tag zwischen den grünen Landschaften und Höhlen des Naturparks Gola della Rossa und Frasassi mit einem Aufenthalt in den Thermen von San Vittore verbracht, geht es weiter durch die Orte Cingoli und San Severino delle Marche, um abschließend in das Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra und die Leopardi-Stadt Recanati einzutauchen.
Die Route ist ideal für…
Die Route ist ideal für alle, die einen „poetischen” Kontakt mit der Natur in all ihren Formen lieben, denn sie lässt sich mühelos und Schritt für Schritt erkunden, umgeben von der Ruhe und Atmosphäre einer Höhle, eines Panoramas oder eines Dorfes.
1. Tag – Die Grotten von Frasassi und der Park
Los geht's in Genga, Sitz der Gemeinschaft des Naturparks Parco Naturale Regionale della Gola della Rossa e di Frasassi. Das Schutzareal im Vorapennin gilt als das grüne Herz der Marken und besitzt eine Fülle von Wäldern und bezaubernden Landschaften, die nicht selten im Bauche eines Berges verborgen liegen und von Wasserläufen erschaffen wurden, die sich durch die Karstfelsen geschliffen haben. In der Tat gibt es zahlreiche Höhlen, Schluchten und unterirdische Räume, die durch Auswaschung entstanden und zum natürlichen Lebensraum für zum Teil seltene Pflanzen und Tiere geworden sind.
Die Grotten von Frasassi sind zweifelsohne die bekannteste Sehenswürdigkeit, eine unter den vielen Höhlen des Parks herausragende Attraktion. Die erste lohnenswerte Ansicht bietet die von den Steilwänden gebildete Schlucht, zu der sich die Straße kurz hinter dem Eingang zu den Höhlen verengt. Der Kartenschalter befindet sich auf einem bequemen Platz weiter talwärts, wo auch der Parkplatz ist. Zum Höhleneingang kann man nur zu Fuß gelangen. Die Temperatur in den Höhlen beträgt im Durchschnitt 14° C, so dass Sie auch in den Sommermonaten eine Jacke mitbringen sollten. Bequeme Schuhe sind ebenfalls sinnvoll, obwohl der Besichtigungsweg leicht absolvierbar ist.
Der Rundweg dauert etwas mehr als eine Stunde und beginnt am Abisso Ancona, dem ersten im Jahr 1971 entdeckten „Abgrund”, der einem nicht nur wegen der Formationen, sondern auch wegen seines riesigen Ausmaßes den Atem stocken lässt. Es folgen eine Reihe von Passagen und Sälen voller Stalaktiten und Stalagmiten mit bizarren Formen und ebensolchen Namen: Die Sala 200, der Gran Canyon, die Sala dell’Orsa („Saal der Bärin”) und die Sala Infinito („Saal der Unendlichkeit”), in denen das Hexenschloss und der Obelisk, die Niagarafälle und die Giganten, die Orgelpfeifen und der Saal der kleinen Kerzen zu bewundern sind.
Wer Höhlenwanderungen liebt, kann zwei Parcours, den blauen und den roten Weg mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausprobieren und sich durch enge Stollen und Passagen zwängen, die dort beginnen, wo der Touristenrundgang endet.
Nicht weit von den Grotten entfernt liegen die Thermen von San Vittore mit ihren schwefelhaltigen Mineralwasserquellen, die besonders zur Behandlung von Rheuma und Atemwegserkrankungen geeignet sind. In der Nähe des Thermalbads steht die Abbazia San Vittore alle Chiuse. Dieses Benediktinerkloster ist mit seinen byzantinischen Einflüssen und dem quadratischen Korpus aus Travertinblöcken ein Kleinod der romanischen Kirchenarchitektur. Wer mag, kann sich bei einem im Eintrittspreis zu den Grotten enthaltenen Besuch im Museum für Höhlenkunde, Paläontologie und Archäologie, das direkt neben dem alten Kloster liegt, interessante Fossilien wie den „Ichthyosaurier von Genga” anschauen.